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Corda Campus: Sanierung einer Produktionsstätte

Eine stimulierende Gemeinschaftsleistung
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Der Corda Campus in Hasselt (Belgien) entwickelt sich rasant zu einem der gefragtesten Arbeitsplätze in der Euregio Maas-Rhein. Die ehemalige Produktions- und Forschungsstätte von Philips wird in einen Tech Campus verwandelt, der Innovation, Zusammenarbeit und Co-Creation stimuliert. Schon die Renovierung und Einrichtung der Gebäude Corda A und B an sich war eine motivierende Gemeinschaftsleistung.

 

Die Idee zum Corda Campus entstand in den Jahren nach der Schließung der Philips-Produktions- und Forschungsstätte in Hasselt. Philips Hasselt, das einst mehrere Tausend Arbeiter beschäftigte, schloss nach Verwerfungen auf dem globalen Elektronikmarkt 2002 seine Tore. Die Procos Group, ein Unternehmen mit Sitz in Antwerpen und auf Beratung in den Bereichen Raumplanung und Facility Management spezialisiert, legte daraufhin einen Masterplan zur Umwandlung des Standorts vor, der sowohl die Renovierung bestehender Philips-Gebäude als auch die Errichtung neuer Büros und Labore umfasste.

 

Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit

Als Erstes wurde ein ins Auge springendes Inkubator-Gebäude errichtet, das mehrere Technologie- und Dienstleistungs-Start-ups beherbergt. Vor Kurzem wurden durch Renovierung und Sanierung der 3.000 m2 großen Produktionsgebäude von Philips zusätzliche Büro- und Laborflächen geschaffen. Irina Vassileva, Architektin der Procos Group, erläutert die Herausforderungen des Projekts: „Wir wollten dieses alte Werk in ein inspirierendes Arbeitsumfeld verwandeln, in dem Zusammenarbeit und Co-Creation stimuliert werden. Zu den anvisierten Firmen zählten kleine Start-ups mit einer Handvoll Mitarbeitern bis zu größeren Firmen oder Innovationszellen mit vielleicht 60 Mitarbeitern. Die Raumaufteilung musste für beide Arten von Firmen perfekt optimiert werden. Angestrebt werden sollte ein Maximum an Benutzerkomfort und Energieeffizienz – ohne Kompromisse. In unseren Augen sollte der Ort aber auch eine Reminiszenz an seine industrielle Vergangenheit besitzen. Und ein wichtiger praktischer Aspekt war die Zeitplanung: Die Renovierung musste innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein.“

Ein wichtiger praktischer Aspekt war die Zeitplanung: Die Renovierung musste innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein

Überall eine warme Atmosphäre

Procos entwickelte ein modulares Raumkonzept, in dem mehrere private Zwei-Ebenen-Einheiten um einen großen offenen Raum herum, der als Co-Working-Bereich fungiert, arrangiert sind. Innerhalb des offenen Raumes wurden offene und abgeschlossene Boxen mit Besprechungszimmern und speziellen Arbeitsplätzen angelegt. Die strengen Zeitvorgaben erlaubten keine Errichtung von Betonwänden und -böden. So waren Stahl und Holz die Materialien der Wahl. Irina Vassileva: „Der Einsatz von Stahl deckte sich genau mit unserem Bestreben, die industrielle Vergangenheit des Gebäudes zu würdigen. Diese betonten wir zusätzlich durch das Freilegen von Kabeln, Röhren und Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Wir waren in der Lage, in Verbindung mit der Holzkonstruktion überall eine unverwechselbare, aber warme Atmosphäre zu schaffen.“

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Die industrielle Vergangenheit des Gebäudes wird durch den Einsatz von Stahl und die Freilegung von Kabeln, Röhren und Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen gewürdigt.

Fenster dürfen geöffnet werden

Ein hohes Maß an Benutzerkomfort wurde durch eine Kombination energieeffizienter Techniken erzielt. „Die Räume werden fast ausschließlich mit Luft geheizt und gekühlt“, erklärt Vassileva. „Im Gebäude gibt es nur einige wenige Heizkörper. Es gelang uns auch, eine Belüftungsrate von 60 m³ pro Person und Stunde zu erzielen – der höchste Standard. Und trotzdem können die Benutzer die Fenster öffnen, wann immer sie wollen.“

Eine besondere Herausforderung bestand darin, um den Co-Working-Bereich mit genügend Tageslicht auszustatten. „Das Dach war bereits mit Solarpaneelen bedeckt. Daher konnten wir keine neuen Öffnungen für Oberlichte einbauen. Aus diesem Grund nutzten wir röhrenförmige Oberlichtsysteme, um das Licht, das durch die vorhandenen Öffnungen kommt, umzulenken und zu verstärken. Wir gingen wirklich bei allem an die Grenzen, um das gewünschte Maß an Komfort und Sparsamkeit zu erreichen.

 

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Es wurden LEAN-Techniken angewendet, um den Bauprozess effizienter zu gestalten und zu managen

Das Engagement erhöhen

Es wurden LEAN-Techniken angewendet, um den Bauprozess effizienter zu gestalten und zu managen. Vor allem lobt Vassileva aber die gemeinschaftliche Atmosphäre während des Projekts. „Dieses Projekt habe ich genossen wie kein anderes. Es ist uns gelungen, alle Auftragnehmer und Unterauftragnehmer des Bauteams voll einzubinden, und auf diese Weise enge zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen und das Engagement aller Beteiligten zu erhöhen. Das half uns ungemein, entstehende Probleme anzugehen und sicherzustellen, dass die Fristen eingehalten wurden.“

Spezifikationen

Kumpen, der Generalunternehmer des Corda Campus, engagierte TCS für Entwurf und Fertigung der Stahlstrukturen des Gebäudes Corda A.

  • 140 Tonnen Stahl, zum Großteil nach R30 brandschutzbeschichtet
  • Mit vorhandenen Strukturen verbundene Plattformen
  • Neun Treppenhäuser
  • Vermessung, Entwurf der Verbindungen und Fertigung
  • Eingang 18 Tonnen Stahl

 

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