Die steigende Nachfrage nach langen Hohlkern-Betonplatten veranlasste Prefaco in Houthalen-Helchteren, Belgien, zur Modernisierung seiner Portalkran-Infrastruktur. Das Unternehmen investierte intelligent und renovierte zwei alte Portalkräne, die mit einer Tandemsteuerung ausgerüstet wurden, sodass jetzt Platten mit bis zu 18 Metern Länge bewegt werden können.
Oldtimer-Kräne für das Verladen von 18-Meter-Platten
Nach mehreren Jahren gebremster Wirtschaftsaktivität liegen die Geschäfte von Bauelementhersteller Prefaco die letzten Jahre im Aufwind. Sein früher unter dem Namen Echo tätiges Werk in Houthalen-Helchteren produziert Spannbeton-Hohlkernplatten, die eine rege Nachfrage genießen. Ihr Einsatzgebiet ist vor allem der Bau von Industrieanlagen und Lagern.
„In den Krisenjahren liefen die Geschäfte auf Sparflamme. Die Nachfrage war gering und der Wettbewerb brutal“, sagt Ben Gysen, Teamleiter Technik des Werks. „Aber jetzt ist unser Produktionsplan proppenvoll. Wir geben rund um die Uhr Vollgas, damit wir unsere Lieferzusagen halten können.“
Längere Platten fordern die Logistik heraus
Im Vergleich zu den Jahren vor der Krise hat sich das Geschäft beträchtlich gewandelt. „Die Nachfrage nach längeren Hohlkernplatten ist gestiegen,“ erläutert Gysen. „Damals, 2010, mussten wir nur selten Platten mit 12 Metern oder mehr produzieren, aber seit einigen Jahren bekommen wir immer häufiger Bestellungen für lange Platten mit bis zu 18 Metern und einer Stärke von bis zu 40 Zentimetern.“
Diese Entwicklung hat zu einigen logistischen Herausforderungen geführt. „Tatsächlich waren wir für das Handling dieser sehr langen Platten nicht wirklich gut ausgerüstet. Wenn wir früher mit solchen Giganten zu tun hatten, haben wir sie mit unseren zwei alten Portalkränen transportiert, was jedoch recht umständlich war. Wir brauchten nämlich zwei Fahrer und besondere Sicherheitsvorkehrungen. Ganz in Ordnung für ab und zu, aber nicht für alle Tage.“
Seit einigen Jahren bekommen wir immer häufiger Bestellungen für lange Platten mit bis zu 18 Metern und einer Stärke von bis zu 40 Zentimetern
Zwei Kräne wie einen betreiben
Deshalb suchte Prefaco fachmännischen Rat. „Die hohen Investitionskosten haben uns vom Kauf eines neuen Krans abgehalten,“ sagt Gysen. „Aber unsere vorhandenen Kräne hatten mehr als 25 Jahre auf dem Buckel und wir waren unsicher, ob sie auf effektive Weise weiterverwendet werden konnten. Doch TCS bestätigte, dass sie nach Einbau neuer Schaltkästen und Fernbedienungen sehr gute Dienste leisten würden. TCS schlug auch vor, eine Tandemsteuerung einzubauen, sodass beide Kräne gekoppelt und wie ein einziger Kran betrieben werden können. Eine fantastische Idee. Wir beauftragten TCS mit dem Umbau und sind seitdem sehr zufrieden damit.“
Spezifikationen
Die Steuerung der Kräne im Tandem kann von einem Kranfahrer mit Fernbedienung gestartet und ausgeführt werden. Der Bediener bewegt die Kräne bis zu einem bestimmten Abstand voneinander, zum Beispiel 10 Meter. Dann aktiviert er die Tandemsteuerung, wobei ein Kran in den Slave-Modus versetzt wird. Ab dann können beide Kräne und ihre Hebezeuge gleichzeitig vom Master-Kran gesteuert werden. Im Tandembetrieb werden zahlreiche Sicherheitssignale ausgetauscht, darunter die Überlastungsanzeige, die Abschaltung für das Anheben und Absenken der Last sowie die Fortbewegung von Kran und Laufkatze. So ist gewährleistet, dass das Tandemsystem entsprechend reagiert, sobald einer der beiden Kräne ein Sicherheitssignal aussendet.